Kultur

Tage der Begegnung – Beirut 2019

Mit Beirut verbinden viele nur Unruhe und Krieg. Für mich dagegen steht die Hauptstadt des Libanon für eine überwältigende Herzlichkeit und Gastfreundschaft, die ich noch nie zuvor in diesem Ausmaß erlebt hatte wie bei diesen energievollen, offenen Menschen.

Im März 2019 hatten die Brüder aus Taizé gemeinsam mit der libanesischen Kirche ein Jugendtreffen in Beirut (Libanon) organisiert als Beitrag zur Verständigung zwischen den verschiedenen Ländern des Nahen Osten, sowie den verschiedenen Religionen des Libanons. Im Vorhinein hatte ich gezögert, da aus der Entfernung der Nahe Osten doch als eher gefährlich gilt, doch ich wollte mir ein eigenes Bild machen – und bin dankbar für den intensiven Austausch mit den jungen Erwachsenen aus dem Irak, Iran, Jordanien, Israel, Palästina und dem Libanon.

Die 3 Tage des Treffens waren geprägt von Gesprächen in verschiedenen Gemeinden, gemeinsamen Gottesdiensten und verschiedenen Workshops. Es war sehr interessant, sich mit den Jugendlichen auszutauschen und zu sehen, wie doch jedes Land – so wie in Europa – durchaus patriotisch ist.

Das Treffen war fantastisch organisiert und wir erlebten die Libanesen als extrem gastfreundschaftliches Volk. So war auch die Begegnung mit meiner Gastmutter eine ganz besondere Erfahrung. Obwohl sie nur Arabisch sprach und ich leider kein arabisch kann, schafften wir es, uns gut zu verständigen. Sie nahm mich mit einer überwältigenden Herzlichkeit auf.

Parish Mar Dumont

So überschwänglich die Herzlichkeit der Libanesen, so vielfältig, reich und lecker auch ihr Essen. Aber die Mengen sind für mich fast nicht zu schaffen. Immer und immer wieder hat mich meine Gastmutter aufgefordert, noch mehr zu nehmen, um groß und stark zu werden…obwohl ich schon „aus allen Nähten platzte“. Und leider liegt das libanesische Essen nicht ganz so leicht im Magen wie das chinesische Essen. 😉

Den Abschluss meiner Reise bildete eine Tour zu den Ruinen in Balbeek an der Grenze zu Syrien. Die Tempelanlagen wurde ca. 2 bis 3 n. Chr. erbaut und gilt als eines der besten erhaltenen Beispiele aus der kaiserzeitlichen römischen Architektur im Nahen Osten. Da die Gegend noch bis vor kurzem als unsicher galt, kommen nur wenig Touristen. Die Anlage mit dem Bacchustempel und Säulen des Jupitertempels ist faszinierend und strahlt eine imponierende Ruhe aus. Daneben fühlte ich mich wirklich sehr klein 😀

Balbeek